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Zivilcourage kann man lernen: MKÖ entwickelt App für Jugendliche

Beitragsbild: MKÖ

Jugendliche werden heute nicht nur immer häufiger Opfer, sondern auch ZeugInnen von verbaler Gewalt, Mobbing und Diskriminierung auf Online-Plattformen. Laut einer Studie von saferinternet.at haben fast die Hälfte (48 Prozent) schon negative Erfahrungen im Netz gemacht. Nun präsentiert das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) zusätzlich zu den bereits angebotenen Projekten „Zivilcourage TRAINIEREN“ und „Zivil.Courage.Online“ Trainings die kostenlose App „Zivil.Courage.Online“. Mit dieser App können sich Jugendliche spielerisch und interaktiv dem Thema Zivilcourage auf Online-Plattformen nähern. Sie lernen außerdem, wie man online zivilcouragiert eingreifen kann. Die Arbeiterkammer Wien hat das Projekt im Rahmen ihres Digitalisierungsfonds gefördert.

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet das MKÖ bereits daran, Zivilcourage zu fördern und zu trainieren. Im Zuge der Trainings “Zivil.Courage.Online” entwickelte das MKÖ nun im Rahmen des Projekts „Zivil.Courage.Online“ auch eine App, mit der Jugendliche eigenständig Zivilcourage im Internet trainieren können. Dies geschah mit finanzieller Unterstützung der Arbeiterkammer Wien. Diese App bietet interaktive Übungen, Videos, Quizze und Argumentationstrainings an. Damit soll Cybermobbing, Hass im Netz, Fake News sowie Verschwörungstheorien entgegengetreten und die Zivilcourage auf Online-Plattformen gefördert werden. ExpertInnen wie Ingrid Brodnig, Margarete Boos, Malte Schütt haben die App gemeinsam mit dem MKÖ konzipiert.

„Die Nachfrage und das positive Feedback zeigen die Notwendigkeit unserer Zivilcourage-Trainings“, betont Willi Mernyi, Vorsitzender des MKÖ, die Anforderung die Trainingsangebote stetig weiterzuentwickeln. Mehr als 85.000 Jugendliche haben an den Zivilcourage-Trainings des MKÖ bereits teilgenommen.

Mit der App Zivilcourage online lernen

Die App zeigt aber auch Beispiele von Menschen, die erfolgreich online Zivilcourage gezeigt haben oder klärt Jugendliche über ihre Rechte im Netz auf. Zum Beispiel über ihr Recht am eigenen Bild oder über Straftaten im Internet wie Cyber-Mobbing oder üble Nachrede. Darüber hinaus zeigt sie, wie man auf Social-Media-Plattformen Vorfälle melden kann und listet Meldestellen und Hotlines auf, die bei Online-Zivilcourage unterstützen. „Die App ist ein hilfreiches Instrument, um mit Kindern und Jugendlichen zu üben, wie man in herausfordernden Situationen reagieren kann. Denn wir wissen aus der Praxis, dass dieses Üben es wahrscheinlicher macht, dass Jugendliche in sozialen Netzwerken dann wissen, wie sie reagieren können und es daher auch eher tun“, kommentiert Barbara Buchegger, pädagogische Leiterin der der Initiative saferinternet.at, die Entwicklung der App.

„Die Erfahrung der letzten Jahre in unseren Trainings, aber auch diverse Studien haben uns bestätigt, wie wichtig es ist, Tools und Trainings anzubieten, um Zivilcourage auf Online-Plattformen zu fördern. Zivilcourage ist auch online effektiv, wir brauchen nur die nötigen Handlungsoptionen und notwendige Selbstsicherheit. Das ermöglichen wir durch unsere Angebote und fördern wir mit der neuen App“, ergänzt Christa Bauer, Geschäftsführerin des MKÖ.

Zivilcourage und Solidarität sind wichtig für die Gesellschaft

„Zivilcourage – das bedeutet, sich für andere einzusetzen, nicht zu schweigen, sondern konkret zu handeln, wenn man Ungerechtigkeiten oder Missständen begegnet. Das ist eine der ureigensten Aufgaben der Arbeiterkammer, das machen wir im sogenannten echten Leben, im Arbeitsleben, aber natürlich auch im virtuellen Raum“, erläutert AK Wien Präsidentin Renate Anderl das Engagement der AK.

„Mit unserem Digitalisierungsfonds rücken wir die Menschen ins Zentrum der Digitalisierung. Das gilt natürlich auch dann, wenn es um Selbstermächtigung geht. Junge Menschen sollen verstehen, dass man sich nicht alles gefallen lassen muss. Dass es Stellen und Menschen gibt, die helfen, wenn man Opfer von Hass, oder Gewalt wird und dass man selbst aktiv werden kann. Denn mit den wachsenden Möglichkeiten, die das Internet bietet, wachsen leider auch negative Erscheinungen. Für mehr Respekt im digitalen Raum braucht es gerade die jungen Menschen, ihre Stimmen, ihren Mut, ihr Wissen, ihre Ideen. Das gilt in der Schule, in der Freizeit, im Internet – und natürlich auch später im Arbeitsleben. Zivilcourage und Solidarität sind ganz wesentlich für eine Gesellschaft. Mit der Zivilcourage-App kann man beides trainieren.“

Die App steht ab sofort im Playstore und im App Store zum Download zur Verfügung!

Medienreporter