Das queere Radio lulu.fm boykottiert die Fussball-WM in Katar, die am Wochenende begonnen hat. Die Redaktion von lulu.fm hat sich dagegen entschieden, über dieses menschenverachtende Event zu berichten.
„Wenn es um Menschenrechte geht hört der Spaß einfach auf“, so lulu.fm Geschäftsführer Frank Weiler. „Als Radiosender tragen wir eine gesellschaftliche Verantwortung. Gerade als queeres Radio können wir es einfach nicht verantworten, über ein Event zu berichten und ihm eine Bühne zu bieten, bei dem Menschenrechte keine Rolle spielen
Tausende Gastarbeiter:innen haben diese WM mit ihrem Leben bezahlt, Frauen werden in Katar massiv unterdrückt, queere Menschen werden kriminalisiert und verfolgt, nach Auslegung der Scharia droht ihnen in Katar außerdem offiziell die Todesstrafe. Die korrupte FIFA stellt den Fussball über Menschenrechte. Spätestens seit den Äußerungen des katarischen WM-Botschafters, der Homosexualität als „geistigen Schaden“ bezeichnete, dürfte klar sein, dass queere Menschen bei der WM in Katar keinesfalls sicher sind. Sie sollten auf keinen Fall dorthin fliegen.“
Anstelle von Fußball, Ergebnissen oder Berichten von der WM sendet lulu.fm in den Nachrichten mehr queere Meldungen. Und bietet seinenprid Hörenden außerdem zwei andere Volltreffer im Programm. Lulu VOICES, das Radiofestival für queere Chöre, sowie lulu LESEN, mit Lesungen queerer Autor:innen. Auch der Welt-Aids-Tag am 1. Dezember wird bei lulu.fm wie ein Elfmeter verwandelt.
luluFM ist im November 2021 erfolgreich in Wien auf dab+ gestartet. Mehr zum österreichischen Start des LGBTIQ Radiosenders erfahrt ihr hier.