Plätze für ein Sommerpraktikum in der Medien- und Kreativbranche sind in Graz, wie in ganz Österreich, rar. Für das Unternehmen ist jeder Praktikant ein Aufwand, denn schließlich ersetzt dieser ja keine Arbeitskraft – zumindest sehen wir das so. Auch wenn man immer wieder hört, dass Praktikanten oft als unbezahlte Reporter oder Redakteure eingesetzt werden, so gibt es viele Medienproduktionsunternehmen, die Praktika sehr ernst nehmen.
Der Praktikant muss sich ausprobieren dürfen
„Praktikanten müssen die Chance bekommen, sich ausprobieren zu dürfen, Fehler zu machen. Und das kostet natürlich Zeit. Ich muss mir ein fiktives Projekt überlegen, den Praktikanten probieren lassen, nachkorrigieren und Feedback geben. Das ist sehr zeitintensiv – für die gesamte Crew“ sagt André Brunner-Fruhmann. Als Praktikant solltet ihr wie „ein Schwamm“ sein, erzählt Producer Markus Kropac, der selbst in seinem Praktikum bei soundlarge vor 2 Jahren so überzeugt hat, dass er danach eine Anstellung angeboten bekommen hatte: „Natürlich sind wir alle in unserer täglichen Arbeit, das bedeutet aber nicht, dass wir uns nicht Zeit für unsere Praktikanten nehmen. Feedback darf und soll auch eingefordert werden!“
Corona hätte fast einen Strich durchs Sommerpraktikum gemacht
Tagtäglich normalisiert sich das berufliche Leben in den meisten Unternehmen mehr und mehr. Auch bei uns in Graz in den soundlarge–Studios haben wir mit den Castings für die Plätze im Sommerpraktikum begonnen und alle Bewerbungen sortiert. „Nicht alle schaffen es auch tatsächlich zum Casting in unsere Studios. Um ehrlich zu sein sogar schaffen es die meisten nicht so weit. Als Kreativunternehmen sollte die Bewerbung nicht 0815 sein . Ich möchte die Kreativität schon in der Bewerbung spüren“, soundlarge-Chef André Brunner-Fruhmann weiß ganz genau, welche Menschen er sucht. Und ergänzt, dass das Feuer für Medien brennen muss, denn jemand, der in den Medienbereich will, sollte sich natürlich auch dafür interessieren und bestens Bescheid wissen. Interesse bedeutet, sich schon im Privatleben damit zu beschäftigen, zu recherchieren und nachzulesen. Und genau an diesem fehlenden Interesse scheitern die Meisten und schaffen den Einstieg in die Branche nicht.
Heuer haben uns die Bewerbungen durch die Pandemie spät erreicht. Nach dem Lockdown haben wir heuer auch sehr spät mit den Castings begonnen.
Es bis zum Casting zu schaffen, ist ein großer Erfolg
Auch wenn das Auswahlverfahren oftmals sehr hart in der Medienbranche ist, aber jedes Casting bringt neue Erfahrungen und zeigt euch, was euch bei Castings erwartet. So könnt ihr beim nächsten Mal noch besser abschneiden. Aber viele kommen überhaupt nicht so weit, also auch wenn es nicht eine positive Zusage für einen Praktikumsplatz gibt. Es ist ein großartiger Erfolg, es überhaupt bis zum Casting zu schaffen.
Corona-Bonus: Letzte Bewerbungen 2020 schnell abschicken!
Uns ist die außergewöhnliche Situation im heurigen Jahr absolut bewusst und deshalb geben wir allen Bewerbern noch die Möglichkeit, bis 26. Juni 2020 ihre Bewerbungsunterlagen abzuschicken. Aber die Castings sind in vollem Gange, es ist besser nicht bis zum letzten Tag zu warten. Das sagt auch David Bleiberger-Krajnc: „Ich bin im Jahr 2011 zu soundlarge gestoßen – ebenfalls über ein unbezahltes Medienpraktikum, während meinem Studium. Die Branche ist schnell – wir leben von schnellen Reaktionen. Wer da mithalten kann, der ist hier sicher richtig.”