Vorhang auf für Runde 3 der lesbischen Datingshow “Princess Charming” auf RTL+. Ab dem 1.9.2023 können wöchentlich 9 neue Folgen plus eine Wiedersehens-Show der für den Grimme-Preis nominierten und mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichneten sowie von Seapoint produzierten Sendung gestreamt werden.
2023 geht Princess Madleen, die aus Weyhe (bei Bremen) stammt und in den Niederlanden wohnt und studiert, in Thailand auf Liebessuche. “Das Allerwichtigste für mich ist die Energie, die eine Frau ausstrahlt”, erklärt die 23-Jährige, die nach ihrem Studium mit geflüchteten Menschen aus der queeren Community arbeiten möchte.
Viele Änderungen in dieser Staffel
In dieser Staffel erwartet die Singles eine besondere Überraschung. Bereits bei der Ankunft am Flughafen Koh Samui wirft Princess Madleen, getarnt als Mitglied des Produktionsteams, einen ersten Blick auf die 17 Start-Kandidatinnen, bevor das Liebesabenteuer auf der wunderschönen thailändischen Insel so richtig losgeht.
Ebenfalls neu: Im Verlauf der Staffel ziehen drei spannende Nachrückerinnen in die Villa ein. Die werden das Teilnehmerinnen-Feld noch einmal gehörig durcheinanderwirbeln. Es sind unter anderem eine ehemalige Bachelor-Lady, die sich mittlerweile als pansexuell geoutet hat. Außerdem feiert eine Teilnehmerin der ersten ‘Princess Charming’-Staffel ihr Comeback. Alle diesjährigen Singles werden am 21.8. bekanntgegeben.
Die neue Princess Madleen ist seit Dezember 2021 Single. Bislang hatte sie zwei Beziehungen. Eine mit einem Mann, eine mit einer Frau. “In der Vergangenheit wollten sich meine Partner:innen nie so richtig binden und haben mich quasi immer warmgehalten”, sagt Madleen. “Ich war dann auch schon mal die ‘Schwester einer Freundin’, wenn jemand fragte.” Das will sie nie mehr mit sich machen lassen und so sucht sie jetzt bei ‘Princess Charming’ eine neue, wahre Liebe. “Ich liebe Abenteuer und finde alles, was die ‘Norm’ ist, eher langweilig. Also warum nicht?”
Interview mit Princess Madleen u. a. über queere Sichtbarkeit, ‘Male Validation’, Flirt-No-Go’s und ihr Coming Out:
Warum findest du die Show “Princess Charming” so wichtig?
Ich hätte in meiner Jugend vor allem eines gebraucht: ein queeres Vorbild. ‘Princess Charming’ schafft eine Plattform für queere Vorbilder für die nächsten Generationen. Außerdem ist es wichtig, das Queersein zu normalisieren. Queere Menschen müssen sichtbar(er) gemacht werden, damit die Gesellschaft anerkennt, dass Sexualität und Gender weit über Heterosexualität und binäre Vorstellungen von Identität hinausgehen. ‘Princess Charming’ ermöglicht der queeren und lesbischen Community mehr Sichtbarkeit und Repräsentation im TV.
Auf welchen Typ Frau stehst du?
Das Allerwichtigste für mich ist die Energie, die eine Frau ausstrahlt. Ich kommuniziere unheimlich viel mit meinen Augen und mit meiner Körpersprache, deshalb ist es mir schon wichtig, dass mein Gegenüber auch mit ihren Augen kommunizieren kann. Außerdem liebe ich es, wenn eine Person sowohl maskuline als auch feminine Energy ausstrahlt. Ich habe in meinem Leben schon die verschiedensten Menschen gedatet. Aber ich würde auch lügen, wenn ich nicht sagen würde, dass es da doch einen ganz bestimmten Typ FLINTA gibt, dem ich mich sehr hingezogen fühle: Lange, dunkle Haare und Tattoos.
Was sind deine Flirt-No-Go’s?
Das wahrscheinlich größte No-Go ist, wenn mir mein Gegenüber das Gefühl gibt, mir nicht richtig zuzuhören. Ich habe oft ein riesiges Mitteilungsbedürfnis und kann auch mal zu einem Wasserfall aus Worten werden. So zeige ich in dem Moment meine Liebe oder mein Interesse. Wenn sie mir dann aber das Gefühl vermittelt, nicht zuzuhören, bricht mir das schon ein bisschen mein Herz.
Hattest du jemals etwas mit einem Mann? Wenn ja, wie hast du es erlebt?
Ich bin fast mein Leben lang nur dem einen nachgelaufen: ‘Male Validation’. Schon als Kind wird einem nahegelegt, dass du mehr wert bist mit einem Mann an deiner Seite. “Wann kommst du denn endlich mal mit einem Freund nach Hause? Du bist doch so hübsch …” Mein Wert wurde also immer in Verbindung mit Männern gebracht. Ich konnte mich zuerst auch nicht als lesbisch outen, weil ich zu große Angst hatte, dass mein Selbstwertgefühl ohne männliche Bestätigung zerbricht. Und ich weiß, dass ich da nicht die einzige bin. Ich kenne tatsächlich einige lesbische Frauen, die gelegentlich mit Männern schlafen, um ein gewisses Gefühl von Bestätigung zu bekommen. Als ich mit Männern körperlich oder emotional intim war, dachte ich immer “Und das soll’s jetzt gewesen sein?” Erst als ich zum ersten Mal einer Frau nähergekommen bin, wusste ich, dass es noch so viel mehr gibt. Es hat sich richtig und einfach nur schön angefühlt.
Wann hattest du dein Coming Out?
Mein Coming Out war definitiv ein Prozess. Erst als ich 2020 für das Studium in die Niederlande gezogen bin und somit aus meiner extrem heteronormativen Bubble, in der ich aufgewachsen bin, rausgekommen bin, habe ich den Raum gehabt, meine Sexualität richtig zu entdecken. In meiner neuen Umgebung waren plötzlich alle um mich herum queer. Und schon hatte ich meinen ersten ‘Crush’: Eine Studentin aus dem Jahr über mir hat mir so richtig den Kopf verdreht. Es war schon verrückt, wie ein einfacher Umfeldwechsel etwas so Fundamentales auslösen kann. Bis zu meinem Coming Out als lesbisch hat es jedoch noch ganz schön gedauert. Ich habe mich nach und nach bei Familienmitgliedern und Freunden als queer und pansexuell geoutet. Ich hatte zwar seit meinem ersten Kuss mit einer Frau nie wieder etwas mit einem Mann, aber ich habe mich nicht getraut, mich als lesbisch zu outen. Nicht alle Menschen um mich herum waren von Anfang an supportive. Mein Outing wurde als ‘Phase’ abgestempelt und ‘heiraten wirst du ja einen Mann’. Eines Tages habe ich bei einem Spaziergang vor einer Freundin zum ersten Mal laut ausgesprochen, dass ich glaube, lesbisch zu sein. In dem Moment ist mir ein riesiger Stein vom Herzen gefallen und ich habe auf offener Straße angefangen zu weinen. Da wusste ich einfach, dass es richtig so ist.
Dein Lieblingsformat auf RTL+?
Natürlich die Charming-Formate, weil das die ersten Formate sind, mit denen ich mich (endlich) identifizieren konnte und, die zeigen, wie cool und vor allem „normal“ es ist, queer zu sein (!).
[/vc_column_text]