Pflichtpraktikum, der grausame Alltag jedes Schülers. Jause holen, Kaffee kochen, Akten archivieren, gefolgt von unfamiliären Verhältnissen und der Umgang ähnelt einem nicht deutschsprechenden Außerirdischen. Und dann will man auch noch ein Pflichtpraktikum in der Medienbranche, wie soll das bitte klappen?
Doch nicht bei soundlarge Audioproduktionen & Schulungen – hat mir André Brunner-Fruhmann mit ernsten Worten versprochen, als ich Anfang Juni beim Casting angespannt im Besprechungsraum gesessen bin und einen Minuspunkt nach dem anderen kassiert habe.
Social Media: zu inaktiv. Werbung: Du gehst nicht mit offenen Augen durch die Welt. Ideen: nicht einzigartig. Serien & Filme: Sind aber nicht deine Stärken, oder?
Na super – Traum geplatzt und mein radioverliebtes Herz ein bisschen gebrochen. Ein Pflichtpraktikum in der Medienbranche ist doch noch eine härtere Nuss als gedacht. Eine Woche später der Anruf mit der Zusage und ich grinsend wie ein Honigkuchenpferd. Ich habe es gewusst, dass sich die harte Arbeit in meiner Freizeit und die schlaflosen Nächte ausgezahlt haben. Denn um meinem Traum als Journalistin näher zu kommen stelle ich jedes Mal auf’s Neue die Welt auf den Kopf. Nur um das Ziel zu verfolgen, besser zu werden und jede Chance zu nutzen.
Dazu eine kurze Geschichte zum Weihnachtswunder 2019 in Villach:
Ich bin drei stundenlang von zwei bis fünf Uhr morgens bei Minusgraden und Sturzregen im Freien gestanden. Nur um ein Ziel zu verfolgen und zwar Backstage in das Ö3– Studio zu kommen und den Moderatoren über die Schulter zu schauen. Man muss auch dazu sagen, dass ich eine siebenstündige Zugfahrt extra nur für dieses Ziel auf mich genommen habe. Dabei aber keine Garantie hatte, ob sich die Möglichkeit wirklich ergibt.
Damit möchte ich sagen, dass sich harte Arbeit, Durchhaltevermögen und der Wille definitiv auszahlen. Denn im Endeffekt habe ich die Chance bekommen mit Gabi Hiller live auf Sendung zu gehen und habe mir auch noch einige Tipps und Tricks bezüglich Moderation und Radioarbeit eingeholt. Natürlich muss man auch ein bisschen verrückt sein für solche Aktionen. Aber das sind diese Erfahrungen von denen man am meisten profitiert und einem lange in Erinnerung bleiben.
Auch wenn ich immer wieder Hürden überwinden muss, um an meine Ziele zu kommen, gebe ich niemals auf und nutze immer wieder die Chance meine Kenntnisse und Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.
Und jetzt sitze ich da und soll ein Storytelling über meine Vorstellungen über das Praktikum in der Medienbranche schreiben. „Einfach aus dem Bauch heraus“, hat es geheißen. Die Worte brutzeln schon.
„Radio ist doch Schnee von gestern!“
Nein! Dieses Argument kann ich nur lachend und kopfschüttelnd entkräften. Hinter den Radiostimmen steckt so viel Energie, Herzblut und motivierende Leidenschaft. Und besonders die Vielfältigkeit des Mediums bestätigt mir immer wieder auf’s Neue, dass Radio definitiv nicht alt ist.
Seit meiner Kindheit begleitet mich das Herzblut für das Medium. Schon damals, habe ich davon geträumt, eines Tages mal selbst im Radio zu stehen und mehre Millionen Menschen mit meiner guten Laune und meinem Enthusiasmus durch den Tag zu begleiten. Seit damals fasziniert mich, wie viel Emotion, Freude, Liebe, gute Laune (ok, zugegeben ist die Liste unendlich lange) man einfach durch seine Stimme übertragen kann. Und dann auch noch getoppt mit super cooler Musik – was will man mehr. Also kurz gesagt: Radio hat mein Herz schon ziemlich früh erobert. Das brennende Interesse immer mehr zu lernen, die Liebe zum Sprechen, aber auch meine Teamfähigkeit und meine lockere, offene und humorvolle Art haben mir immer wieder bestätigt, dass ich definitiv am richtigen Weg bin, meinen Traum zu leben!
So wird man Journalistin
Mit ganz viel Durchhaltevermögen, Interesse und dem nötigen Feuer und einem Praktikum oder in meinem Falle ein Pflichtpraktikum in der Medienbranche, denn das sind die ersten Schritte Richtung Ziel. Nicht zu vergessen, hat meine Schule auch einen großen Beitrag dazu geleistet, dass ich unbedingt ein Pflichtpraktikum in der Medienbranche machen will! In der HBLA Oberwart in der Abteilung Produktmanagement & Präsentation besteht die Möglichkeit im voll ausgestatteten Schulradiostudio seine ersten Erfahrungen zu sammeln.
Und dabei ist man auf professionellen Weg unterwegs, denn das jetzige Studio hat bis 2015 als Hauptstudio bei der Antenne Steiermark gedient. Neben der Kooperation mit der Antenne gib es auch eine mit dem freien Radio Oberpullendorf. Im Zuge des Diplomarbeitsprojektes in der 4. Klasse hat man die Möglichkeit, ein halbes Jahr das Radio ganz allein mit seinem Team zu leiten. Auch ich werde ab Herbst im Diplomarbeitsprojekt, vielleicht sogar als Projektleiterin, meinen Beitrag leisten und hoffentlich mit meinem Team das Ziel einer Live-Sendung bei Radio OP verwirklichen.
Bisher hat es nur schulinterne Livesendungen gegeben und das wäre für mich und mein Team eine riesen Möglichkeit endlich mehr Aufmerksamkeit von außen zu bekommen. Daher bin ich jetzt umso dankbarer hier bei soundlarge zu sein und ganz wichtige Erfahrungen für meine weitere Laufbahn mitzunehmen und wer mich kennt weiß, meine Motivation ist riesig!
Was erwarte ich mir von dem Pflichtpraktikum in der Medienbranche?
Meine Erwartungen von einem freundlichen Team, in dem man sich zugehörig fühlt und einfach etwas zum Lachen hat, hat sich schon am ersten Tag bestätigt und darüber bin ich überglücklich.
Mein größtes Ziel ist es, ganz viel zu lernen! Ganz egal ob es das Auffüllen meiner Defizite ist, bei denen ich beim Casting gemerkt habe, dass noch viel Luft nach oben ist. Oder die restliche bunte Vielfalt im Radio. Wie das redaktionelle Arbeiten, Schnitt oder Werbung. Ich bin Wissenshungrig und warte nur mehr darauf, alles in mich einzuziehen. Wie ein trockener Schwamm.
Besonders im Bereich Social Media verfolge ich das Ziel, selbstbewusster und aktiver durch die Welt zu gehen. Noch begleiten mich Unbehagen und Unsicherheit, was das öffentliche Auftreten betrifft. Aber nicht nur an meiner Unsicherheit im Netz möchte ich arbeiten, sondern auch an meiner persönlichen Entwicklung: die Selbsteinschätzung steht ganz oben auf der Liste gefolgt von selbstbewussten Auftreten und besserem Zeitmanagement. Denn diese drei Punkte sind das A und O in dieser Branche.
Ich hoffe auch, dass ich über das richtige Sprechen im Radio etwas Lernen werde, denn das ist ein Kapitel, das mich schon sehr lange interessiert! Die Stimme ist natürlich neben der Musik, das was zählt und nur damit kann man die Hörenden in deren Bann ziehen.
Von mir aus kann es jetzt vollgas losgehen. Ich warte nur mehr wie ein hungriger Tiger vor der Raubtierfütterung. Also, würde ich sagen, stürze ich mich in das 4-wöchige-Pflichtpraktikum-Abenteuer in der Medienbranche! Let’s go!