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Digital-Journalismus und KI als Erfolgsfaktoren in Medienhäusern

Beitragsbild: Pixabay

Mit einem bisherigen Rekord von 241 Förderprojekten, schließt der Fachbereich Medien der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR Medien) die dritte Vergabe von Mitteln aus dem „Fonds zur Förderung der Digitalen Transformation” ab. Das verfügbare Budget von 20 Millionen Euro für das Jahr 2024 ist damit vollständig ausgeschöpft. Dabei hat sich die Anzahl von Projekten im Bereich Digital-Journalismus verdreifacht und immer mehr Projekte zielen auf den Einsatz von KI ab.

Digitaler Wandel als Garant für heimische Medien- und Meinungsvielfalt

„Wir sehen einen wirklichen, digitalen Wandel in Produktion, Denken und Handeln der österreichischen Medienhäuser”, sagt Wolfgang Struber, Geschäftsführer der RTR Medien. „Die eingereichten Projekte machen sehr deutlich, dass mit Hochdruck daran gearbeitet wird, sich für die digitale Gegenwart und Zukunft fit zu machen und mithilfe von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz neue Angebote, Verbreitungswege sowie effiziente Produktionsverfahren und moderne Arbeitsplätze zu entwickeln. Das ist notwendig, um im Wettbewerb mit internationalen Konzernen und trotz erheblichen Kostendrucks und Abflusses von Werbegeldern in Milliardenhöhe zu überleben. Es geht um nicht weniger als die Absicherung einer demokratiepolitisch essentiellen Medien- und Meinungsvielfalt im eigenen Land für alle Österreicherinnen und Österreicher” so Struber.

Fördermittel um mehr als 100% „überzeichnet”

Für das Förderjahr 2024 wurden 276 Projekte mit einem Gesamtantragsvolumen von 44,3 Millionen Euro beim „Fonds zur Förderung der digitalen Transformation” eingereicht. 27 Projekte erfüllten die Förderkriterien nicht, 8 Projekte wurden zurückgezogen. 241 Anträge konnten nach Prüfung auf Vollständigkeit und Richtigkeit sowie auf Kriterienerfüllung, Digitalisierungseffekt und Wirtschaftlichkeit durch die Förderabteilung der RTR und nach Beratung mit dem von der Bundesregierung bestellten Fachbeirat bewilligt werden. „Förderbedarf und Engagement in Sachen digitale Transformation der Medien sind weiterhin enorm. Das Antragsvolumen lag um 100 % über den zur Verfügung stehenden Mitteln”, sagt Wolfgang Struber über den Entscheidungsprozess. „In Abstimmung mit dem Fachbeirat, haben wir uns für die heimische Titel- und Medienvielfalt entschieden, die im Rahmen der herausfordernden Marktbedingungen die Digitalisierung stemmen müssen, um weiterhin ihren bedeutenden, demokratiepolitischen Beitrag zu leisten”, so Struber.

Digital-Journalismus und Einsatz von KI gewinnen an Bedeutung

Aus den jüngsten Förderanträgen sind zudem auch qualitative Effekte der vorangegangenen Fördertermine und eine darauf aufbauende, inhaltliche Weiterentwicklung ablesbar.
„Anfangs spielten die Anschaffung von digitaler Infrastruktur für die Redaktionen sowie neue, digitale Distributionswege wichtige Rollen. Jetzt geht es zunehmend um Projekt-Förderungen im Bereich Digital-Journalismus, also um die Aus- und Fortbildung der Journalist:innen, sowie um den Einsatz künstlicher Intelligenz zur Unterstützung und Entlastung der Inhalteproduktion, um qualitätsvollen Journalismus erhalten zu können”, stellt Wolfgang Struber fest. „Um die Integration von KI geht es diesmal in rund 20 % der bewilligten Projekte aus den Bereichen Digital-Journalismus und Digitale Transformation sowie in knapp 22 % der Projekte, für die wir eine Anreizförderung vergeben”, erklärt Struber.

Projektförderung RundfunkQuelle: RTR/fnf 2023

Veröffentlichung der Förderentscheidungen

Die Förderentscheidungen der Einreichphase für das Jahr 2024 sind auf der Website der RTR hier veröffentlicht. Von den verfügbaren Mitteln in Höhe von 20 Millionen Euro fließen gut 11 Millionen Euro in Projekte zur Digitalen Transformation, knapp 6,5 Millionen Euro werden als Anreizförderung für die Entwicklung von Projekten eingesetzt, über 1,6 Millionen Euro gehen in die Aus- und Fortbildung im Bereich Digital-Journalismus und 210.000 Euro gehen in Entwicklungen zu Jugendschutz und Barrierefreiheit. Details der Projekte werden zur Wahrung der Geschäftsinteressen der Medienhäuser nicht dargelegt.

Der „Fonds zur Förderung der digitalen Transformation”

Der im Jahr 2022 gesetzlich bei der RTR Medien eingerichtete „Fonds zur Förderung der digitalen Transformation” stellt dem österreichischen Medienmarkt staatliche Mittel zur Förderung des Auf- und Ausbaus des digitalen Angebots und damit zum Erhalt der heimischen Medien- und Meinungsvielfalt zur Verfügung. Nach strengen Richtlinien werden daraus Projekte privater Medienunternehmen unterstützt, die ihre Angebote auf das österreichische Publikum ausrichten und in den Bereichen „Digitale Transformation”, „Digital-Journalismus” oder „Jugendschutz und Barrierefreiheit” Innovationen umsetzen oder eine „Anreizförderung” zur Entwicklung von Projekten in Anspruch nehmen wollen. Zum Start im Jahr 2022 war der Fonds mit 54 Millionen Euro dotiert, seit 2023 stehen jährlich 20 Millionen Euro bereit.

Medienreporter