Saferinternet.at hat mit Unterstützung des Bundeskanzleramtes wie jedes Jahr die Social-Media-Favoriten von Österreichs Jugendlichen ermittelt. Nach Spitzenwerten während der Pandemie pendelt sich die Social-Media-Nutzung von Österreichs Jugend 2023 auf hohem Niveau ein. WhatsApp, YouTube und Instagram bleiben die drei meistgenutzten Plattformen. Das vor allem in der Gaming-Szene beliebte Netzwerk Discord verliert jugendliche Nutzerinnen und Nutzer in Österreich. Aufsteiger ist die Instant-Foto-App BeReal.
Der Jugend-Internet-Monitor ist eine seit acht Jahren von Saferinternet.at jährlich durchgeführte Erhebung zur Social-Media-Nutzung von Österreichs Jugendlichen. Welche Sozialen Netzwerke stehen bei den jungen Österreicherinnen und Österreichern gerade hoch im Kurs? Welche Netzwerke werden am liebsten von Mädchen genutzt und welche haben bei Jungs die Nase vorne? Diese und viele weitere Fragen zur Nutzung und deren Frequenz werden vom Jugend-Internet-Monitor beantwortet.
Die Datenerhebung wurde mit Unterstützung des Jugendstaatssekretariates im Bundeskanzleramt umgesetzt und vom Institut für Jugendkulturforschung durchgeführt. 400 Jugendliche aus ganz Österreich im Alter von elf bis 17 Jahren nahmen an der für diese Bevölkerungsgruppe repräsentativen Online-Befragung teil.
„Die Studie zeigt einmal mehr, dass soziale Medien ein bedeutender Teil des Lebens junger Menschen sind. Gerade deswegen ist es uns wichtig, auch aufzuzeigen, dass soziale Medien nicht immer die Realität abbilden. Oftmals werden nur die Sonnenseiten des Lebens beleuchtet, aber auch die absichtliche Verbreitung von Falschinformationen nimmt ständig zu. Wir wirken dem entschieden entgegen und stellen gemeinsam mit Saferinternet.at ein umfassendes Service-Paket für Jugendliche, Eltern, Lehrer und Vereine bereit”, so Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm.
BeReal neu im Ranking, Verluste für Discord
An der Spitze der beliebtesten Internetplattformen österreichischer Jugendlicher behaupten sich auch in diesem Jahr WhatsApp (Nutzung insgesamt: 96 %, davon täglich 91 %), YouTube (insg. 94 %, davon täglich 59 %) und Instagram (insg. 75 %, davon täglich 71 %).
Die Foto-Sharing-App Snapchat (insg. 69 %, davon 76 % täglich) und die Video-App TikTok (insg. 68 %, davon 80 % täglich) liegen weiterhin nah beieinander und praktisch auf demselben Niveau wie im Vorjahr. Snapchat hat jedoch im Jahresvergleich mit plus neun Prozentpunkten den stärksten Zuwachs bei der täglichen Nutzung verzeichnet.
Aus den Top sechs herausgefallen ist die Chat-Plattform Discord (insg. 34 %, davon tägl. 40 %), die im Jahresvergleich ganze 12 Prozentpunkte ihrer jugendlichen Nutzerinnen und Nutzer verloren hat. Die Möglichkeit sich nach Pandemie und Lockdowns wieder persönlich mit Freundinnen und Freunden treffen zu können, spiegelt sich hier wider. Die digitale Pinnwand Pinterest (insg. 39 %, davon tägl. 16 %) hat Discord dieses Jahr überholt. Der Messenger-Dienst Telegram verzeichnet sieben Prozentpunkte Rückgang (insg. nur 17 %, davon 32 % täglich), ist erstmalig nicht mehr unter den Top 14 vertreten und damit aus dem Ranking des Jugend-Internet-Monitor gefallen. Das erste Mal vertreten ist hingegen die Instant-Foto-Plattform BeReal, die rasch wächst und inzwischen von 18 Prozent der befragten Jugendlichen genutzt wird, davon bereits von 71 Prozent täglich.
Jugend-Internet-Monitor 2023 zeigt auf: Große geschlechterspezifische Unterschiede bei der Social-Media-Nutzung
Der Jugend-Internet-Monitor 2023 zeigt auch auf, dass es weiterhin in vielen Bereichen große Nutzungsunterschiede zwischen den Geschlechtern gibt. Pinterest ist weiterhin bei der weiblichen Zielgruppe (58 %) deutlich beliebter als bei männlichen Jugendlichen (21 %).
Im Gegensatz dazu werden die aus dem Gaming-Bereich stammenden Plattformen Twitch (Mädchen: 13 %, Jungs: 38 %) und Discord (Mädchen: 14 %, Jungs: 54 %) von wesentlich mehr männlichen Jugendlichen genutzt. Auch das Bild-Forum Reddit (Mädchen: 9 %, Jungs: 30 %) ist vor allem bei männlichen Jugendlichen beliebt. Ausnahme bleibt dabei weiterhin die Spieleplatt-form Roblox, die gleich häufig genutzt wird (jeweils 21 %).
Musik- und Videostreaming: Netflix weiterhin auf dem ersten Platz
Bereits zum dritten Mal wurde im Rahmen des Jugend-Internet-Monitors ebenfalls erhoben, welche und wie häufig Musik- und Videostreaming-Plattformen von Österreichs Jugendlichen genutzt werden. Das Ergebnis: 75 Prozent der Jugendlichen nutzen Netflix, davon 38 Prozent täglich. Mit deutlichem Abstand folgen Amazon Prime Video (58 %, davon 19 % tägl.), Spotify (68 %, davon 64 % täglich), Sky (17 %, davon 26 % täglich), Apple Music (12 %, davon 57 % täglich), Soundcloud (10 %, davon 27 % täglich) und Dazn (11 %, davon 29 % täglich). (Anm.: Mehrfachnennungen waren möglich.)
Bei den Streaming-Diensten Netflix (Mädchen 80 %, Jungs 70 %) und Disney+ (Mädchen 41 %, Jungs 33 %) zeigte sich im Rahmen der Erhebung außerdem, dass diese von deutlich mehr weiblichen als männlichen Jugendlichen genutzt werden.
Über den Jugend-Internet-Monitor
Der Jugend-Internet-Monitor ist eine jährlich durchgeführte und repräsentative Studie im Auftrag von Saferinternet.at. Sie erhebt, wie und welche Sozialen Netzwerke und Online-Plattformen von Jugendlichen (11–17 Jahre) in Österreich genutzt werden und welche Veränderungen es in der Mediennutzung in dieser Bevölkerungsgruppe gibt.
Über Saferinternet.at
Saferinternet.at unterstützt Kinder, Jugendliche, Eltern und Lehrende beim sicheren, kompetenten und verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien. Auf unserer Website www.saferinternet.at finden Sie aktuelle Informationen und praktische Tipps zu Themen wie Soziale Netzwerke, Cyber-Mobbing, Sexualität & Internet, Datenschutz, Urheberrechte, Internetbetrug, Medienerziehung etc. Zusätzlich bietet Saferinternet.at maßgeschneiderte Workshops in Schulen oder bei Elternabenden sowie kostenlose Ratgeber, Broschüren und vieles mehr an. Saferinternet.at ist die österreichische Informationsstelle im Safer Internet Netzwerk der EU (Insafe) und wird vom ACR-Institut ÖIAT in Kooperation mit der ISPA umgesetzt. Die Finanzierung erfolgt durch das „Digital Europe/Safer Internet”-Programm der EU-Kommission, das Bundeskanzleramt, das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, das Bundesministerium für Finanzen sowie Sponsoren aus der Wirtschaft wie A1 und Meta.