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10 Geheimnisse, die man nur kennt, wenn man in Graz gelebt hat

Beitragsbild: Pixabay

Die von Corona verordnete Covid-19-Auszeit macht uns schmerzlich bewusst, was wir vermissen: Wir lieben das Cruisen durch die City, ganz so wie es der gleichnamige Song beschreibt. Die meisten unserer Kunden und Partner verteilen sich auf den gesamten deutschsprachigen Raum und waren entweder noch gar nicht in Graz oder zumindest nur für einen kurzen Städtetrip. Und so wollen wir euch heute die Stadt vorstellen, in der wir leben und arbeiten.
Graz ist die zweitgrößte Stadt in Österreich und viele verbringen hier einen Wochenend-Städtetrip. Klar, die Stadt ist in zwei Tagen schaffbar und man hat schnell das Gefühl alles gesehen zu haben. Aber unsere soundlarge-Crew verrät euch heute 10 Geheimnisse, die so nicht im Reiseführer stehen. Jeden Graz Insidertipp werdet ihr bestimmt nur verstehen, wenn ihr hier lebt oder mal gelebt habt.

 

1. Es gibt seit Generationen nur einen Treffpunkt

Egal ob man sich mit Freunden zum Kaffee verabredet oder es ein Blinddate in einem der Innenstadtlokale ist. Getroffen wird sich in Graz an der Weikhard-Uhr am Hauptplatz. “Wenn man Teenager ist, dann ist man stolz, wenn man sich das erste Mal ganz ohne Erwachsenen in der Stadt mit Freunden zum Einkaufen gehen verabreden darf. Wo treffen wir uns? Bei der Weikhard-Uhr“, erzählt soundlarge Online Content Producerin Sandra Zweytik, die hauptberuflich heute eigentlich Studentin ist: „Und das ist bis heute eigentlich so, wenn wir uns in der Stadt zum Lernen oder Ausgehen treffen, dann ist das der Treffpunkt“. Die Warten-bei-der-Weikhard-Uhr-Tradition gibt es in Graz übrigens seit 1930, denn da wurde die Uhr von Juwelier Weikhard aufgestellt und wir hoffen, dass sie noch an zahlreiche Grazer Generationen weitergegeben wird.

 

2. Jäki und Jacky sind zwei völlig verschiedene Dinge

Auch wenn man sie gleich ausspricht, wird erst im Zusammenhang klar, was der Grazer eigentlich meint. „Treffen wir uns auf ein Jacky oder treffen wir uns am Jäki”, das sind nämlich zwei komplett verschiedene Dinge. “Wenn wir uns auf ein Jacky treffen, dann meinen wir Grazer eigentlich das Jacky Cola, also Jack Daniels mit Cola. Aber treffen wir uns am Jäki, dann ist der Jakominiplatz gemeint“, lacht soundlarge-Producer und Grafiker Markus Kropac. Der Jakominiplatz ist einer der zentralen Verkehrsknotenpunkte in der steirischen Landeshauptstadt. Diesen fährt jede Straßenbahn an und man kommt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in alle Richtungen. Wenn sich also ein Grazer mit euch am Jäki oder auch Jako treffen will, dann ist der Jakominiplatz gemeint.

 

3. Die Bim ist stärker als du

Das weiß der Grazer Einwohner, aber auch der Graz Linien Straßenbahnfahrer. Und so ist in Graz die Tram-Klingel gefühlt wesentlich öfter zu hören als in anderen Städten mit Straßenbahnnetz. „Mit der Bim legt man sich nicht an, denn jeder wurde schon mal von einer Bim überrascht, die einen hysterisch angeklingelt hat. Aber ohne das Tempo zu reduzieren. Diesen Schrecken vergisst du nicht, also hält man einfach den nötigen Respektabstand“, erklärt soundlarge Reporter und Sendungsredakteur Lukas Kreimer. Graz hat seit hundert Jahren grüne Straßenbahnen, die später durch einen hellgrünen Strich ergänzt wurden. In den letzten 15 Jahren wurde dieses Design mit überaus hohem Wiedererkennungswert gegen ein schlichtes Grausilber ersetzt: „…böse Grazer Zungen behaupten, dass so das Lackieren nach Bim-Unfällen wesentlich kostengünstiger und schneller geht“, lacht unser Redakteur über dieses Gerücht.

4. Der romantische Blick auf Graz aus dem Westen, ein fast kitschiger Graz Insidertipp

Die Kronprinz-Rudolfswarte im Bezirk Straßgang ist sicherlich ein sehr romantischer Graz Insidertipp. Das verrät uns soundlarge-Producer und Kundenbetreuer David Bleiberger-Krajnc, der in diesem Stadtbezirk aufgewachsen ist: „Der 11 Meter hohe Aussichtsturm ist in einem Spaziergang recht leicht zu erreichen und wurde erst 2017 wieder für die Öffentlichkeit freigegeben“. 2 Jahre war der Turm wegen Sicherheitsmängeln gesperrt worden. Er ermöglicht gerade im Frühling und Herbst einen wunderschönen Blick auf die Bezirke Eggenberg, Wetzelsdorf und Straßgang. „So mancher Jugendlicher hat auf dem Turm schon seinen ersten Kuss bekommen. Und so bleibt dieses Bauwerk auch in romantischer Hinsicht eine wichtige Institution für Grazer“, ist sich David Bleiberger-Krajnc mit einem Zwinkern sicher.

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5. Die Stadt der Kreativen

Graz hat eine ungemein große Szene an Künstlern und Kreativbetrieben und viele davon haben sich im Stadtbezirk Lend, ein weiterer Graz Insidertipp, angesiedelt. „Das lag daran, dass der Bezirk vor einigen Jahren nicht gerade attraktiv war und die Mietpreise ungemein billig waren. So haben sich viele freischaffende Künstler dort angesiedelt“, erzählt uns soundlarge Online Content Producerin Shade Luise Janisi über ihre große Liebe Lend. So viel Kreativität in einem Stadtbezirk hat sich auch recht schnell auf das äußerliche Erscheinungsbild ausgewirkt.

Denn während vor 2 Dekaden noch Bordelle und heruntergekommene Häuser die Straßen geprägt haben, so hat sich mittlerweile ein südliches Lebensgefühl im Bezirk ausgedehnt. Und das findet man nirgendwo anders in Österreich. „Die Buntheit und Vielfalt an Lebensweisen ist hier dominierend. Die Standler, die an Sommerabenden ihren Gästen Qualitätsweine im Gastgarten bieten. Vormittags gibt es Bauernmärkte und vor allem bietet der Bezirk sehr viele Grünflächen, was das Urlaubsgefühl nochmal deutlich unterstreicht“, das Schwärmen von Shade nimmt kein Ende und so muss jeder das Lebensgefühl Lend einmal erlebt haben, der unsere Stadt besucht.

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6. 1902 oder 1909 sind keine rassistischen Graffiti-Codes

Bewegt man sich durch die zahlreichen Gassen und Straßen von Graz, so wird man nicht nur einige sehr schöne Graffiti-Kunstwerke sehen, wie in jeder Stadt findet man leider auch zahlreiche Schmierereien. „Oft sieht man einfach nur die Zahlen 1902 oder 1909 an die Wand geschmiert, meistens nicht mal künstlerisch, sondern recht hässlich“ , beschreibt soundlarge-Chef André Brunner-Fruhmann die Graffitis. Sind es Codes? Jahreszahlen, die von Bedeutung sind? „Ja, aber nicht im rassistischen Sinne, die Lösung ist wesentlich banaler. Sie haben nämlich nur Bedeutung für die Fans unserer beiden großen Fußballvereine“, fügt er hinzu. Der GAK, gegründet im Jahr 1902, und Sturm, gegründet 1909, sind die Vereine, die Fußballbegeisterte in der ganzen Steiermark in zwei Lager spaltet. „Und genau dieses Battle tragen Fußballfans leider oftmals auf den Hauswänden aus“, sagt André Brunner-Fruhmann der sich bis heute weder für Fußball, noch für dessen Fans begeistern kann.

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7.  Kauft euch das beste Fahrradschloss, das für Geld zu haben ist

“Graz ist nicht nur die am schnellst-wachsende Stadt Österreichs, sondern auch mit ihren tausenden Studenten eine Stadt mit überdurchschnittlich vielen Radfahrern”, erzählt soundlarge-Kundenbetreuerin und Backofficemitarbeiterin Kerstin Brunner. „Bevor junge Menschen in Graz 10 Minuten auf die Bim warten, ist man eigentlich schon durch die halbe Stadt geradelt, denn Schwarzfahren zahlt sich in Graz schon gar nicht aus.“ Bei so vielen Radeln, sind in einer großen Stadt natürlich auch die Diebstahldelikte besonders häufig. „Wir schärfen den Kindern deshalb schon recht früh ein, dass das Rad immer, wirklich immer, abgesperrt sein muss“, zwinkert die zweifache Mutter. Auf jeden Fall ein Graz Insidertipp, der sich auszahlt, denn wem wird schon gerne sein Rad gestohlen. Und natürlich gilt in Graz ebenfalls die Regel: Halte dich bei Schnee und Nässe von den Tramschienen fern, denn niemand will ein Rad, das eiert.

 

8.  Ja, die Uhrturmzeiger sind verkehrt, wir wissen das

Viele Touristen stehen oft völlig verwundert vor unserem Wahrzeichen, dem Grazer Uhrturm., der sich wohl eher nicht als Graz Insidertipp herausstellt.  Allerdings belächelen einige Menschen oft, dass wir Grazer offenbar zu dämlich sind Uhrzeiger richtig zu montieren, denn bei uns sind die Uhrzeiger vertauscht. Der Stundenzeiger ist nämlich länger und dominanter, als der Minutenzeiger. „Das liegt daran, dass der Uhrturm 1569 zunächst auch nur einen Stundenzeiger bekommen hat, die Minuten waren damals einfach nicht wichtig. Man musste die aktuelle Stunde auch aus der ganzen Stadt sehen können, deshalb war es auch ein sehr großer Zeiger, der hier montiert wurde“ berichtet soundlarge-Radiocontent-Redakteurin Johanna Herz. Der Minutenzeiger wurde dann erst später hinzugefügt: „Hätte man den Minutenzeiger damals noch größer gestaltet, so wäre der einfach über das Ziffernblatt hinausgestanden“, fügt Johanna hinzu. Und so sind wir Grazer einfach zu einer umgekehrten Uhr gekommen, die bis heute bestand hat.

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9. Wir leben von Kaffee und Bausatz – und sind stolz drauf

Natürlich wollen wir den internationalen Großstädten, die wir täglich in unseren Lieblingsstreaming-Serien sehen, um nichts nachstehen. Und so marschieren wir natürlich auch mit unseren Coffee-To-Go-Bechern cool durch die Stadt. Nur, dass wir auf internationale Kaffee-Konzerne pfeifen. Denn wir haben uns unseren eigenen Kult geschaffen „… und der heißt in Graz ganz klar Tribeka. Echte Grazer wissen, dass das natürlich für Trink besseren Kaffee steht“, wirft Shade Janisi in die Runde und nippt weiter an ihrem Kaffee, während Sandra Zweytik ergänzt: „Bei uns in Graz hat es auch noch kein Großkonzern geschafft den Platzhirschen mit seinen zahlreichen Filialen vom Markt zu verdrängen. Wir Grazer stehen halt zu unseren hiesigen Unternehmen.“

Und während man in Graz mit seinem urigen, südlichen Flair die Weinkultur lebt, hat auch die Gastroszene den Bedürfnissen der Studierenden Rechnung getragen. „Nachdem viele Studenten nur ein kleines Budget zur Verfügung haben, haben kreative Gastronomen in Graz den Bausatz erfunden. Dort kann man sich seinen Toast oder seine Pizza zum Fixpreis selbst zusammenstellen“, schwärmt Markus Kropac und David Bleiberger-Krajnc ergänzt überzeugt: „Mittlerweile gibt es Nudelbausätze, Salatbausätze und vieles mehr.  Der Kreativität der Gastroszene kennt hier wirklich keine Grenzen.“ Das System funktioniert so gut, dass viele den Bausatz in ganz Österreich mittlerweile kopiert haben, aber seinen österreichischen Ursprung findet man in der Stadt der Kreativen, in Graz.

 

10. Der Graz Insidertipp schlecht hin: Gespräche führen sich besser mit Aussicht

War  der Buschenschank am Plabutsch vor 20 Jahren noch ein Graz Insidertipp, bei dem man während der Jause über ganz Graz gesehen hat, so gehört er heute fix zum Freizeitvergnügen der Grazer dazu. „Aber auch in der Nacht ist der Plabutsch ein beliebter Ort für zahlreiche Gespräche mit Aussicht. Denn wo führt sich ein Tratscherl besser als im Auto am Plabutsch? Über dir der prachtvolle Sternenhimmel und direkt darunter die Millionen Lichter der Stadt!“, schwärmt André Brunner-Fruhmann, der den Platz seit seinen frühen Zwanzigern liebt.

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Wir sind Teil der Kreativwirtschaft

Und wir lieben die Stadt in der wir arbeiten und leben. Sie war stets gut zu uns und zeigt uns täglich wie lebenswert das Leben in ihr ist. Wir hoffen sehr, dass euch der eine oder andere Graz Insidertipp und die Geheimnisse über die Stadt gefallen haben und ihr euch diese bei eurem nächsten Graz Besuch nicht entgehen lassen wollt.