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Trauer um österreichische Radiolegende Ernst Grissemann

Beitragsbild: APA / ORF

Der österreichische Radiomoderator, Journalist und Schauspieler Ernst Grissemann ist am 6. Jänner, kurz vor seinem 89. Geburtstag verstorben. Das teilten seine beiden Söhne, der Kabarettist Christoph Grissemann und der Filmkritiker Stefan Grissemann in einer Pressemitteilung mit.

Eine Legende zurecht

1954 war Grissemann’s Stimme das erste Mal im Radio zu hören. Zuerst beim französischen Besatzungssender Sendergruppe West, bevor er dann ein Jahr darauf vom Österreichischen Rundfunk (ORF) übernommen wurde. Über 10 Jahre war der gebürtige Tiroler dann als Sprecher, Moderator, Kommentator und als vieles mehr tätig. Schon damals hat er die österreichische Medienlandschaft maßgeblich geprägt.

Sein größtes Projekt ist dann aber im Jahr 1967 gekommen, als ihn der damalige ORF-Generalintendant Gerd Bacher nach Wien geholt hat, um den heute beliebtesten Radiosender Ö3 zu gründen. Von 1979 bis 1990 wurde er mehrfach zum Hörfunkintendanten des ORF bestellt und übernahm auch von 1990 bis 1994 die Funktion des Tiroler Landesintendanten.
Darüber hinaus war er bis zuletzt auch als Sprecher, Moderator und Theaterschauspieler aktiv. Als einprägsame Stimme etwa von Ö1 wie auch im Rahmen der TV-Übertragungen des Neujahrskonzerts und des Eurovision Song Contests wird er einem breiten österreichischen Publikum in Erinnerung bleiben.

Die Nation trauert um Ernst Grissemann

Seit seinem Ableben haben sich einige Persönlichkeiten zu Grissemann geäußert. Unter anderem auch der derzeitige ORF- Generaldirektor Mag. Roland Weißmann: „Wenn das Wort ORF-Urgestein auf jemand ganz besonders zutrifft, dann auf Ernst Grissemann. Er war Moderator, Kommentator, Unterhalter und Gestalter, legte den Grundstein des Erfolgs von Ö3, trug als Hörfunkintendant und Tiroler Landesintendant in weiteren wichtigen Management-Funktionen wesentlich zu dem bei, was den ORF heute auszeichnet. Beim Publikum unvergesslich bleibt Grissemann jedoch mit seiner unverwechselbaren Stimme, respektvoll „The Voice” genannt, mit zahlreichen ORF-Übertragungen, etwa beim Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker, dem Song Contest oder dem Ingeborg-Bachmann-Preis. Unser Beileid gilt seiner Familie.”

ORF Generaldirektor Roland WeissmannQuelle: ORF / Thomas Ramstorfer

ORF-Radiodirektorin Ingrid Thurnher: „Ernst Grissemann war eine jener Persönlichkeiten, denen man stets mit einer Mischung aus Respekt und ehrlicher Bewunderung gegenübergetreten ist. Seine Leistungen für das ORF-Radio, sei es als Ö3-Gundsteinleger oder späterer Hörfunkintendant, sind unvergleichlich. Die ORF-Radiofamilie verliert einen der Größten und trauert.”

Quelle: ORF / Thomas Ramsthorfer

Auch Kunst- und Kulturstaatssekräterin Andrea Mayer hat nur positives über den langjährigen Radiomoderator zu sagen: „Wenn eine Stimme fast 70 Jahre lang über den Äther geht, dann kann man mit Fug und Recht von einer Radiolegende sprechen. Ernst Grissemann hat das vollbracht – und noch viel mehr. Ernst Grissemann hat wie kein anderer der österreichischen Radiogeschichte seinen Stempel aufgedrückt. Seine Stimme wird großen Teilen der österreichischen Bevölkerung unvergessen bleiben.”

Quelle: BMÖS / Christian Benesch
Medienreporter