Wie entstehen Selbstzweifel? Wo kommt diese Stimme in meinem Kopf her, die mir Zeit meines Lebens immer wieder gesagt hatte, ich war nicht gut genug? Das sind Fragen, die mich seit Jahren beschäftigt haben. Zwar habe ich keine Antworten auf diese Fragen gefunden, aber als ich mich bei soundlarge für einen Job in der Medienbranche beworben habe und zum Casting geladen wurde, konnte ich die Stimmen kurzzeitig ruhig stellen. So konnte ich einen kleinen Sieg erringen. Ob dieser Sieg mir dabei helfen konnte, die Schlacht mit mir selbst zu gewinnen und im Casting zu überzeugen? Spoiler Alert: Ihr lest gerade mein erstes eigenes Storytelling. So schlecht kann’s also nicht gelaufen sein. Aber nochmal von Anfang: Seit ich mich erinnern kann, war da immer dieses Etwas in mir, dieses unangenehme Gefühl, irgendetwas würde nicht stimmen. Jeder kämpft manchmal mit Selbstzweifeln und jeder muss lernen alleine damit umzugehen. Das macht es nicht immer einfacher. Falls ich doch einmal mit jemandem darüber reden wollte, habe ich nur Sprüche wie „Aus sowas kann man sich nur selbst raushelfen“, “Entspann dich! Morgen sieht die Welt schon wieder ganz anders aus.” oder „Es wird langsam Zeit, dass du etwas mehr Selbstvertrauen entwickelst“ gehört. Diese waren gut gemeint. Am Ende aber komplett sinnlos. Unabhängig davon, wie man diese Gefühle qualifizieren oder wie man damit umgehen wollte, Selbstzweifel waren anstrengend. Nein, sie sind anstrengend. Das Gefühl nicht gut genug für die Person zu sein, mit der man eben geredet hat, oder zu schlecht zu sein für die Dinge, die man tun wollte, ist mental und physisch unglaublich ermüdend. Oft habe ich mir dadurch Chancen durch die Finger gehen lassen, denen ich im Nachhinein nachgetrauert habe. Dieses Gefühl hatte ich anfangs auch als ich mich für meinen ersten Job in der Medienbranche beworben habe. Was dann allerdings anders gelaufen ist als sonst, weiß ich bis heute nicht. Vielleich hatte ich das Gefühl, dass es eine „do-or-die“ Situation war. Vielleicht ist mir aber auch bewusst gewesen, dass dieser Job, dieses Praktikum etwas war, das ich unbedingt wollte. So habe ich beschlossen, erstmal eine Bewerbung zu schreiben. Alles Schritt für Schritt angehen. Und vor dem Start hatte ich auch ein gutes Gefühl dabei. Aber als ich mit dem Schreiben der Bewerbung begonnen habe, ist es wieder bergab gegangen. „Des is scheiße, des kannst du ja nicht abschicken“. „Vergiss es, als würden die sowas nehmen“. Zwangsgedanken wie diese haben mich während des ganzen Schreibprozesses verfolgt, aber ich wollte nicht aufgeben. Ich hatte trotzdem diesen einen Funken Hoffnung, dass ich vielleicht Glück haben könnte, vielleicht doch nicht so schlecht war und durch meine Bewerbung zum Casting eingeladen werden könnte. Aber als ich das Bewerbungsschreiben dann beendet hatte, kam dann der „Todesstoß“. P.S.: Wir sind ein Kreativunternehmen also freuen wir uns natürlich über kreativere Bewerbungen. Ich war verzweifelt. Dieser Funke war nun erloschen. Wie konnte ich es jetzt noch schaffen zu überzeugen? Die eine Idee, die ich für eine kreative Bewerbung hatte, war ein Video. Aber wie mache ein Video, das gut genug ist? Das überzeugt und mich als Bewerber interessant macht? Wäre ich allein gewesen, hätte die Geschichte womöglich hier ihr Ende gefunden. Aber ich bin nicht die einzige Person in dieser Geschichte. Meine Freundin war diejenige, die meine Hand genommen hat, und zu mir gesagt hat: „Hey ich weiß du willst das. Und mir egal wie sehr du an dir zweifelst, ich glaub an dich“. Manchmal ist alles, was man braucht, jemand, der einem Mut zuspricht. Und irgendwie hat mir das so viel Mut gemacht, dass ich beschlossen habe ein Video aufzunehmen. Ob das Video gut war? Darüber lässt sich streiten. Aber es hat mich abgehoben. Es hat mich anders gemacht als andere Bewerber. Ziel erreicht, oder? Nach dem Abschicken der Bewerbung, sind dann die nächsten Fragen aufgetreten. Wird sich überhaupt jemand melden? Spoiler Alert Nummer 2: Ja, es hat sich jemand gemeldet. Dreimal um genau zu sein. Als ich beim dritten Anruf endlich realisiert hatte, dass es sich nicht um eine Telefonumfrage, sondern um die Nummer von soundlarge handelte habe ich natürlich sofort abgehoben. In meinem Kopf habe ich immer noch mit einer Absage gerechnet. Aber, die ist nicht gekommen. Stattdessen habe ich eine Einladung bekommen. Eine Einladung zum Casting für ein Praktikum in der Medienbranche. Noch bevor die Person am anderen Ende der Leitung fertig gesprochen hatte, sagte ich bereits zu. Ich war euphorisch. Alle Selbstzweifel endgültig besiegt? Aber so schnell die Zweifel auch weg waren, so schnell sind sie wieder zurückgekommen. Immerhin war es mein erstes Casting in der Medienbranche. Da darf man nervös sein, denke ich. Das Casting hat erst spät am Nachmittag begonnen. Genug Zeit, um von Minute zu Minute nervöser zu werden. Als ich beim Gebäude angekommen war, war ich bereit mich zu übergeben. Dann wollte ich kurz umdrehen und nach Hause gehen. Aber warum gleich durchdrehen? Stiegen hoch und rein in die soundlarge–Studios. Als ich dort angekommen bin, sind dort noch drei andere Leute gesessen. Dass ich nicht die einzige Person war, die sich beworben hatte, war mir klar. Aber es hat mir Angst gemacht, andere Bewerber zu sehen. Die Wahrheit ist, ich hatte schon wieder das Bedürfnis einfach zu gehen. Vor allem nachdem ich vom schriftlichen Casting gehört hatte. Und dieses Casting hat es in sich gehabt. Damit aber noch nicht genug – auch ein persönliches Gespräch stand mir noch bevor. Im Nachhinein habe ich das oft als „Reality Check“ beschrieben. Oftmals hatte ich das Gefühl etwas Falsches gesagt zu haben. Immer mehr schlichen sich wieder diese zwanghaften Gedanken ein. Kennt ihr das, wenn ihr in einem Gespräch nicht wisst, ob ihr jetzt das Richtige gesagt oder es richtig versaut habt? Dann der eine Satz, der sich in mein Gedächtnis gebrannt hat. „Du hast schon irgendwie ein Talent, aber ich schätz dich als faulen Hund ein“. Als ich das gehört hab, hatte ich zuerst gemischte Gefühle. Jemand mit Jahren an Erfahrung und einem weit bekannten Unternehmen in der Branche, in der ich arbeiten wollte, hat mich talentiert genannt. Aber er hat mich auch einen faulen Hund genannt. Im Endeffekt konnte ich es als etwas Positives auffassen. Talent ist da, am Rest können wir arbeiten, oder? Das war dann der Moment in dem mir bewusst geworden ist, dass ich mich vielleicht doch nicht allzu schlecht geschlagen habe. Weniger Selbstzweifel, mehr Hoffnung. Als mir dann am Ende des Gespräches die Möglichkeit eines Praktikums angeboten wurde, war ich überglücklich. Zum einen, war es eine Chance, in der Branche zu arbeiten, in der ich schon immer arbeiten wollte, zum anderen ist es ein kleiner Sieg gewesen. Einer der wenigen Siege über die Stimme in meinem Kopf, die ich bis jetzt erringen hatte können. Ein unfassbares Gefühl. Und so ging mein erstes Casting in der Medienbranche vorüber. Das ist der erste Storytelling Artikel, den ich in meiner Praktikumszeit schreibe. Ob meine Selbstzweifel eines Tages ganz verschwinden weiß ich nicht, aber ich habe auf jeden Fall das Gefühl, dass sie weniger geworden sind und, dass ich einen Schritt in die richtige Richtung getan habe. A small step for mankind, but a big step for me. 😉 -Sebastian LiponikSchritt für Schritt Richtung Bewerbung
Kreativ zum Casting in der Medienbranche
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